artravers #1 2022

Im Frühling 2022 gab es das erste artravers, das damals allerdings noch ARTsTRAvers hiess. Initiiert von der Künstlerin Mimi von Moos, die das Projekt le ventre /Synagoge Hegenheim leitet, in Kooperation mit dem Künstler Martin Burr, der das Fachwerk in Allschwil leitete und dem in Frankreich und der Schweiz lebenden Schriftsteller Victor Saudan. Die Veranstaltung ARTsTRAvers#1 fand im Zeitraum vom 14. Mai bis 26. Juni statt. 

Dabei wurde bereits der Auftakt von ARTsTRAvers mit Ateliers Ouverts verknüpft. Ateliers Ouverts erstreckt sich über das ganze Elsass und wird jeweils Mitte Mai von dem Künstler:innen-Kollektiv Accéllérateur de Particules aus Strasbourg organisiert. Die Verknüpfung der beiden Veranstaltungen hilft beiden Seiten, sich im Dreyeckland über die Staatsgrenzen hinweg zu vernetzen. 

Am 14. Mai präsentierten Philippe Koerper und Elyah Reichen vom Strassburger Ensemble l’Imaginaire erstmals ihre audiovisuelle Installation «TransVerre» im Saal der Synagoge Hégenheim (le ventre). Mit dieser Installation fanden am 22. Mai und am 26. Juni Performances statt. 

Am 15. Mai wurde die «Verschreibung der Landschaft» eröffnet (Konzept und Realisation: Mimi von Moos). Dabei handelte es sich um poetische Interventionen in der Landschaft, auf dem Weg zwischen den Kulturhäusern le ventre/Synagoge Hegenheim (F) und dem Windzimmer der Kunsthalle Allschwil (CH). Mimi von Moos, Martin Burr und Victor Saudan setzten sich in die Landschaft, schrieben über das Am-Ort-Sein und hinterliessen die entstandenen Texte ebendort, wo sie für zwei Monate blieben und für die Spaziergänger lesbar waren.

In der Synagoge gab es Lesungen von Bernadette Trommer, sie rezitierte Elsässische Gedichte von Nathan Katz und Victor Saudan trug seine Gedichte und einen Text von Moses Nordmann aus dem 19, Jhdt. vor. Sie wurden musikalisch begleitet von Abélia Nordmann (Akkordeon) und Philippe Koerper (Saxophone). 

Auch die Spazierlesungen von Martin Burr, Mimi von Moos und Victor Saudan wurden von den Beiden musikalisch über den Rosenberg begleitet. Es gab Vernissagenbuffets an drei Orten, im Hof der Synagoge Hégenheim, auf dem Rosenberg unter einem Kirschbaum und im Hof des Blauen Letten in Allschwil, zu dem auch das Windzimmer der Kunsthalle Allschwil gehört. 

Wir konnten an jenem Tag 70 Besuchende zählen, aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Die «Verschreibung der Landschaft» war von da an für alle Spaziergehenden zugänglich und erlebbar. Wir haben Hégenheimer Schulklassen gesehen, die die Intervention besichtigt haben und wir erhalten bis heute Rückmeldungen von Menschen, die sie gelesen haben. Wie viele Menschen insgesamt ausserhalb der Veranstaltungszeiten die poetischen Installationen besucht und den Parcours von Hégenheim (F) nach Allschwil (CH) gemacht haben, wissen wir aber nicht. Am 21. und 22. Mai hatten wir insgesamt 40 Besuchende während den Öffnungszeiten und der Veranstaltung. 

Die Finissage am 26. Juni war fulminant: Das Ensemble Coeur 3 unter der Leitung von Abélia Nordmann und die Performance “TransVerre” von den Musikern Elyah Reichen und Philippe Koerper des Ensemble l’Imaginaire, verzückten die Besucher:innen. 

Wir wanderten ein letztes Mal von Hégenheim nach Allschwil, lasen die Texte, diskutierten spazierend und beendeten die Veranstaltung mit einem Apéro im Blauen Letten. An diesem Tag haben ca. 150 Menschen die Veranstaltung besucht. Da die Veranstaltungen jeweils an mehreren Orten gleichzeitig stattfanden, ist es uns nicht gelungen, eine exakte Besucherzahl zu eruieren. Wir gehen davon aus, dass sie Insgesamt von bis zu 300 Menschen besucht wurden.